In Übungen für 3 (1972) interessierte mich die Möglichkeit der Synthese einer komplexen polyphonen Komposition durch das Zusammenwirken mehrerer monophonischer Schichten. Diese Schichten sollten aber jede einen selbständigen musikalischen Sinn ergeben, das heißt, jede soll als eine Komposition aufführbar sein.

Die komplexeste Form dieser Komposition besteht aus den drei folgenden Schichten:

1. Violine und Synthesizer,
2. Klarinette und Synthesizer
3. Cello und Synthesizer

In Übungen besteht die Stimme des Solisten aus einer Reihe von einzelnen isolierten Ereignissen. Der Spieler soll von einem Ereignis zu dem nächsten improvisierend fortschreiten, sodass ein ununterbrochener musikalischer Fluss entsteht.

Der Klang des Instruments wird von einem anderen Musiker genau nach Partitur mittels eines Synthesizers verarbeitet und über Lautsprecher im Saal wiedergegeben.

„The creative individual (in wrestling with his medium) is supposed to
experience a joy which balances, if it does not overweight, the pain and anguish
which accompany the struggle to express himself.“
(H. Miller „Sexus“)