A Mandelbox (1988), eine Computerinstallation.


„Der Ozean, die Quelle elektrischer, magnetischer und gravitativer Impulse,
schien sich in der Sprache der Mathematik zu äußern.
Gewisse Sequenzen seiner Stromentladungen ließen sich klassifizieren,
wenn man sich der abstraktesten Zweige der irdischen Analyse und Mengenlehere bediente…“
aus Solaris vom S. Lem


1988 gestaltete ich, für die Donaueschingen Musiktage, eine Computerinstallation, A MANDELBOX, die von dem Mandelbrot Algorithmus ausgehend, Klang und Bild zugleich erzeugt.

Die Mandelbrot-Menge läßt sich mittels eines Computerprogramms, dessen Kern eine relativ einfache mathematische Formel ist, berechnen. Die Ergebnisse der Kalkulation werden normalerweise graphisch auf einem farbigen Video-Monitor dargestellt. Auf diese Art sind die „Fraktal-Bilder“ entstanden, die in den letzten Jahren die interessierte Öffentlichkeit derart überrascht

Der erster Teil der Installation läßt die Entstehung eines (sogennanten ‚fraktalen‘) Bildes sehen und hören. Der zweiter Teil, die SEQUENZEN, besteht aus 17 computer-generierte Kompositionen, die aus vorher kalkulierte und auf Festplatte gespeicherte Fraktalbilder, ausgehen.

Es war nahliegend diese Bilder in der Nähe von kosmische, kosmogonische Kontexte zu bringen, von dort zu Science-Fiction war es nicht weit. S. Lem, in seinem Roman SOLARIS läßt kosmische Kunstwerke aus der ‚mathematische‘ Tätigkeit der Intelligenz eines Ozeans entstehen. Die VIDEO-MEMOIREN bringen die oben erwähnten SEQUENZEN in einem lose Verbindung zu dem Stoff vom Lem. Sprachfetzen (Zitaten des Romans) erzeugen freie Felder in dem die Zuschauer seine Assoziationsfähigkeit- bzw. freudigkeit freie Lauf lassen kann.



„Vielleicht waren das Daten über den jeweiligen Erregungszustand des Ozeans?
Vielleicht die in unergründliche elektronische Gefüge umgesetzten
Wiederspielungen der ewigen Wahrheiten dieses Ozeans? Vielleicht seine Kunstwerke?“

aus Solaris vom S. Lem