Zsigmond Szathmary Orgel, Mesias Maiguashca Elektronik.

Jedes Mal, bei erneutem Lesen des Romans 20.000 MEILEN UNTER DEN MEEREN von J. Verne, hat mich immer wieder die Frage fasziniert, wie die Orgel des Kapitäns Nemos an Bord der Nautilus wohl geklungen haben könnte.

Letzen Sommer, beim Anhören meiner Komposition ÜBUNGEN für Tonband (1971, von einer elektronischen Orgel und Synthesizer generiert)) glaubte ich, diesem Klang nahegekommen zu sein. Die Mischung von ÜBUNGEN mit Klängen von einer ‚echten‘ Orgel würde eine ‚Mixtur‘ schaffen, eine Mixtur die eigenartig, ja bizarr klingen würde, eine Mixtur, die den Klang des Nautilus sugerieren könnte.

Die Hauptparameter von ÜBUNGEN sind Klangfarbe und Kontinuität. Die Klangfarbe bewegt sich zwischen sinusartigen Klängen und weißem Rausch, und zwar mit einem sehr sorgfältig ausgedachtem Verlauf, wo die Kontinuität das Hauptkriterium ist.

Die gleichen Regeln kontrollieren die Orgelstimme, sie bewegt sich aber selbstverständlich mit einem eigenen Verlauf. Die Wege der Orgelstimme und des Tonbandes treffen sich, kreuzen sich, begleiten sich und schaffen somit ein Labyrinth, ein Labyrinth, das wohl die psychischen Meander der kuriosen Gestalt des J. Verne darstellen könnte.

Nemos Orgelgwurde für S. Szathmary geschrieben und in dem Metzer Festspiel 1990 uraufgeführt.

Auftrag: Kultusministeriums Baden-Württemberg
Uraufführung: Metzer Festspiele 1990

Tre Media/Ricordi