La Canción de la Cordillera, eine Installation für das Festival de la Luz 2108
Palacio de Cristal del Itchimbía, Quito, 8.-12.August 2018
Mesias Maiguashca, Carlos Poete.

Das erste Mal, als ich Das Lied von der Erde von Gustav Mahler (vor ungefähr 30 Jahren, als Studierender, bereits in Europa) hörte, beschloss ich, auch ein Lied von der Erde, una Canción de La tierra zu komponieren. Selbstverständlich sollte diese Komposition wesentlich anders klingen. Das Werk wurde geschrieben und 2013 in Quito am 21. Juni uraufgeführt. Jährlich feiert die indianische Bevölkerung der Anden an diesem Tag den Inti-Raymi, ein Fest zu Ehren der Sonne, ihrer Hauptgottheit. Das Konzert fand von fünf bis sechs Uhr morgens statt, als die Sonne begann, den Himmel von Quito zu erhellen. Die Interpreten waren das “Orquesta de Instrumentos Andinos”, ein Bläserensemble, ein Chor und mehrere von mir kreierte Klangobjekte. Das Konzert wurde zu einer sehr reichen kollektiven und individuellen rituellen Erfahrung. Leider konnte die Veranstaltung nicht gut dokumentiert werden. Ich habe deswegen beschlossen, ein audiovisuelles Werk als Dokument und Erinnerung des Events zu schaffen. Die Tonspur besteht im Wesentlichen aus der Originalaufnahme des Konzerts. Die Videospur wurde von Carlos Poete (aus Argentinien), gestaltet und stellt einen „visuellen Essay“ über die Welt der ecuadorianischen Anden dar. Das Projekt ist im Moment ein “work in progress”; die hier vorgestellte Installation La Canción de la Cordillera ist ein Teilergebnis. Sie umfasst sieben (von insgesamt 14 Canciones): Canción del Puma, Canción de la Cordillera, Canción del Guamán, Canción del Agua, Canción del Granizo, Canción del KaiPacha y Canción de los Guacamayos.

La Canción de la Cordillera ist sowohl eine Meditation als auch eine Hommage an die Mutter Erde, die Pachamama, wie es in der Quechua-Sprache heißt.