Violoncello, Gaby Schumacher
Schlagzeug, Peter Klinkenberg
Elektronik, Mesias Maiguashca

Die Anwendung der Frequenz-Modulation (FM), sehr verbreitet in der Technik des analogen Synthesizers, hat mit der Computer-Technologie andere Aspekte und Möglichkeiten offenbart. Der Computer erlaubt eine bewußte und kontrollierte Erzeugung und Manipulation von FM-Spektren

FM-Synthese erlaubt Spektren zu erzeugen, die aus verschiedenen Gruppierungen von Teiltönen der harmonischen Serie bestehen. Der harmonische Gehalt (die relative „Harmonizität“ oder „Unharmonizität“) wird durch das Verhältnis der Trägerfrequenz (Carrier Frequency, CarF) zu der Modulationsfrequenz (Modulating Frequency, MoF) bestimmt. Stehen diese Frequenzen in „einfacher“ Beziehung (mit niedrigen Zahlen dargestellt (z.B. 1:1, 2:3, 5:3), so entsteht ein eher „harmonisches“, „konsonantes“ Spektrum. Wird das Verhältnis mit höheren Zahlen dargestellt (15:7), 36:1, 128:13), so wird das Spektrum zunehmend „unharmonisch“, „dissonant“.

In „Fmelodies II“ werden zwei Frequenzen als Carrier benutzt: 69.3 (großes Cis) und sein 17. Teilton, 1178.1 HZ (D3). Diese Töne werden somit Haupttöne der Komposition; das Cis sogar eine Art „Tonika“, Ausgangspunkt des Ganzen.

Die erzeugten Spektren werden in zweierlei Hinsicht manipuliert:

-mittels Filtern (per Software) werden „Melodien“ mit den Tönen der Spektren erzeugt und auf Tonfand festgehalten;
-dieses Repertoire von Tönen dient als melodisch-harmonisches Material für die instrumentalen Stimmen.

In einer ersten Version von „Fmelodies“ wurden die Computerklänge (auf Tonband festgehalten) denen eines Kammerorchesters gegenübergestellt. In Fmelodies II wird Transparenz, eine kammermusikalische Beziehung der instrumentalen- und synthetischen Klänge angestrebt.

Mesias Maiguashca