Version Audio KO-Studio: Mesias Maiguashca, Tanja Müller:
Version Video Zürich: Yukari Yagi, Stefan Bodner
Uraufführung: ZKM Multimediale 3, Karlsruhe 08.11.1993 (André Wolf, Bassam Abdul Salam)
Dieses Werk ist Teil des Zyklus Reading Castañeda, der auf der Multimediale 3 (1993) des Zentrums für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, uraufgeführt wurde.
Der Zyklus hat zwei Ausgangspunkte:
Ein „Klangobjekt“, bestehend aus einer kubischen Struktur von etwa zwei Metern Seitenlänge, an der mehrere Metallobjekte aufgehängt sind. Die Objekte hängen (wie Wäsche, die in der Sonne getrocknet werden soll) an vier quer verlaufenden Nylonfäden, ein Faden auf jeder Seite. Ein Kontaktmikrofon verstärkt jeden der Fäden, die Schwingungen werden zu einem Mischpult transportiert, von wo aus sie zu den Lautsprechern geleitet werden. Das Signal wird in keiner Weise verarbeitet.
Lektüre der ersten vier Bücher von Carlos Castañeda über die Hexereipraktiken der Yaqui-Indianer in Mexiko. Die anthropologische Authentizität dieser Texte wird diskutiert und angezweifelt. Abgesehen von dieser Diskussion enthalten sie sehr schöne Beschreibungen von Klang, Raum, Zeit und Licht.
Die Werke des Zyklus sind keine „Vertonungen“ des Textes, sondern eher Kommentare, akustische Reflexionen.
Das Ergebnis einer Analyse der vom „physischen Klangobjekt“ erzeugten Klänge veranlasste mich, ein „virtuelles Klangobjekt“ am Computer zu entwerfen.
In The Nagual agieren zwei Musiker, die das „physische Klangobjekt“ spielen, in einem Dialog mit vorauf genommenen Klängen, die vom „virtuellen Klangobjekt“ erzeugt wurden.